Restauratorische Befundanalyse und naturwissenschaftliche Untersuchungen der Farbfassungen des Teetempels, Bad Kreuznach
Vorzustand / Aufsicht auf die Ost- und Nordseite
Die Ost-, West- und Südseiten weisen gerundete, vergitterte Fenster auf.
Die Nordseite dient mit dem Türbogen als Eingangsbereich.
Zielsetzung
Probenentnahme an aussagekräftigen Wandflächen, Profilierungen sowie Säulen der Innen- und Außenbereiche des Teetempels für eine Analyse von Pigmenten und Bindemitteln. In Folge soll eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion der Farbfassung zum Zeitpunkt der Errichtung des Teetempels um 1820 vorgenommen werden.Gebäudeaufbau und -materialien / Objektzustand
Das Gebäude weist rotes Ziegelmauerwerk sowie Eckeinfassungen aus gelbem Sandstein, verputzt und mehrlagig gefasst, auf. Für der Herstellung der Innenkuppel wurde Schilfrohr, verputzt und gefasst, verwendet. In der Vergangenheit wurden an dem Objekt umfangreiche Renovierungen vorgenommen. Der Teetempel des frühen 19. Jh. zeigt als frei bewittertes und frei zugängliches Denkmal vielfältige Graffiti, Ritzzeichnungen sowie Beschädigungen der Wandflächen und Profilierungen im Innen- und Außenbereich zum Zeitpunkt der Untersuchungen im Frühjahr 2017.
Vorzustand - Schadensbilder
Aufsicht auf die Nordseite / Eingangsbereich mit Treppenaufgang
Aufsicht auf die Südseite
Aufsicht auf die Westseite
Probennahme und Naturwissenschaftliche Untersuchungen der Proben
Im Rahmen der Untersuchungen der historischen Farbfassungen, welche bei der Errichtung des Gebäudes um 1820 Verwendung fanden, galt es im Auftrag des Eigentümers und der Denkmalpflege mögliche, in diesen Proben enthaltenen Befunde zu ermitteln.
Ob und in welchem Umfang verwertbare Aussagen zu einer historischen Farbfassung des Teetempels des frühen 19. Jahrhunderts in den Proben (Pigmente u. Bindemittel) enthalten sein könnten, konnte nur durch eine detaillierte naturwissenschaftliche Analyse ermittelt werden und auch nicht garantiert werden.Ausgeführte Maßnahmen
• Insgesamt wurden 13 Proben entnommen. Sämtliche Probenbereiche wurden an den Entnahmestellen mittels Metallplättchen markiert (Nr. I – XIII) und fotografisch, zeichnerisch sowie schriftlich dokumentiert.• Identifizierung der Malmaterialien mit Hilfe mikroskopischer, mikrochemischer und physiko-chemischer Methoden (Infrarotspektroskopie, energiedispersive Röntgenfluoreszenz) sowie die Bestimmung des maltechnischen Aufbaus an Anschliffen der Proben bzw. deren Mikrophotographien im normalen Auflicht.
Probenbereiche -innen und außen
Probe I und Fassungsaufbau
Proben I, II und III
Fassungsaufbau der Proben II + III
Probe IV und Fassungsaufbau
Probe V und Fassungsaufbau
Probe VI und Fassungsaufbau
Probe VII und Fassungsaufbau
Proben VIII und X
Fassungsaufbau der Probe VIII
Fassungsaufbau der Probe X
Probe IX und Fassungsaufbau
Probe XI und Fassungsaufbau
Proben XII und XIII
Fassungsaufbau der Probe XII
Fassungsaufbau der Probe XIII
Restauratoriche Befundanalyse
Die Untersuchungsergebnisse verdeutlichen detailliert den Fassungsaufbau auf den Wandflächen, den Profilierungen und den Gebäudebereichen der Innen- und Außenflächen unterteilt in:
Innenbereich: Proben 1-5 sowie Außenbereich: Proben 6-13 mit den jeweiligen Probentiteln, -beschreibungen und den -zusammensetzungen.Eine Rekonstruktion der Farbfassung des Teetempels Bad Kreuznach von 1820 wird mit Kalk gebundenen Pigmenten, welche für das frühe 19. Jahrhundert historisch belegt sind, ausgeführt.
Weitere Arbeitsschritte werden auf dieser Seite veröffentlicht.
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