Konservierung und Restaurierung einer polychrom gefassten St. Johannes der Täufer-SkulpturSt. Johannes der Täufer-Skulptur mit Fellumwurf und (fehlendem) Kreuzstab sowie Gotteslamm.
Lindenholz polychrom gefasst in Eichenholz-Sockel, um 1760.Freilegung einer gut erhaltenen Inkarnatfassung des 18. Jh. und Rekonstruktion des vergoldeten Felles nach umfangreicher Untersuchung.
Endzustand
Schadenskartierung der Skulptur
- Erhebliche Schäden der mehrlagigen Farbfassungen durch schlechte klimatische Bedingungen am Aufbewahrungsort:
- Gelockerte und aufgeworfene Schichten
- Äußere Fassung der Johannesfigur, des Lammes und des Sockels ist um 1900 zu datieren:
- Grau-bräunliche, stark abblätternde Schicht
- Blick auf darunterliegende sehr qualitätvolle Inkarnat-Fassung des 18. Jh.
- Fellumwurf weist Goldreste auf rotem Poliment auf
- Fehlstellen:
- Zeige-, Mittel-, Ring- und kleiner Finger der linken Hand
- Kreuzstab mit Fahne
- Abplatzungen am linken Unterarm
- Diverse kleinere Ausbrüche am Rumpf
- Vielfältige Ausbrüche, Abplatzungen und Risse am Fellumwurf
- Rissbildungen und Abplatzungen am Sockel
- Abplatzungen am Lammkorpus
- Hälfte des rechten Lammhufes
Vorzustand
Vorzustand
Bei der Skulptur handelt es sich um eine 77 cm hohe, 38 cm breite und 26 cm tiefe, gefasste Lindenholz-Skulptur, die in typisch barocker Manier um 1760 von einem unbekannten Künstler gearbeitet und in einen Eichenholzsockel eingetieft wurde.
Als weiteres Attribut begegnet uns das Gotteslamm, welches St. Johannes linksseitig zu Füßen liegt. Diese Darstellung geht auf Joh. 1, 29 und 36, zurück. Der Zeigegestus mit seiner rechten Hand kennzeichnet es als Vorläufer des Herrn.
Ein Attribut ist der nicht erhaltene Kreuzstab, um welchen sich oben oftmals eine Fahne oder Band, mit Inschrift (ECCE AGNUS DEI) windet.
Die Arm- und Handhaltung des linken Armes und die Verankerungsstelle im Sockel weisen eindeutig auf den Kreuzstab hin.
Vorzustand
Vorzustand
Vorzustand
Restaurierungsarbeiten
Vorzustand
Zwischenzustand nach Ergänzung der Fehlstellen
Maltechnischer Aufbau
Freilegung der Fassung des 18. Jh.
Zwischenzustand nach Freilegung und Ergänzung
Untersuchungen am Objekt und die Materialproben ergaben einen vielschichtigen Fassungsaufbau der Skulptur mit einer Reihe von Überfassungen.